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09 / 07 / 2021 - Nachrichten
Die Windparks Trébry und Lanfains, die 2005 und 2006 in Betrieb genommen wurden, werden ab dem Frühjahr 2021 erneuert. Die neuen Windenergieanlagen werden die Erzeugung von lokalem und grünem Strom vor Ort in diesen Gemeinden erhöhen und so dazu beitragen, die energetische Resilienz der Bretagne zu stärken. Daniel Commault, Bürgermeister von Trébry, Gérard Mérot, Bürgermeister von Lanfains, und Frédéric Roche, der Vorstandsvorsitzende von Kallista Energy, tauschen ihre Ansichten über die Erneuerung dieser Windparks aus.
75 % des in der Bretagne erzeugten Stroms stammt aus erneuerbaren Energien. Die Windkraft ist die wichtigste Stromquelle in der Region und macht 47 % der lokalen Produktion aus [1]. Allerdings produziert die Bretagne heute nur 17 % der Energie, die sie verbraucht [2]. So strebt die Region eine Erhöhung ihrer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen bis 2040 (im Vergleich zu 2012) um den Faktor 7 an, um auf diese Weise einen Beitrag zu ihrer Energieautarkie leisten [3].
Als eine der windreichsten Regionen Frankreichs ist es für die Bretagne nur natürlich, dass die Windenergie, sowohl an Land als auch auf See, eines der Produktionsmittel ist, die in den kommenden Jahren gestärkt werden müssen. Neben der Entwicklung neuer Windparks besteht eine Möglichkeit dazu in der Optimierung der Stromerzeugung an Standorten mit überalterten Windenergieanlagen. Ein solches Projekt führt Kallista Energy derzeit an zwei Windparks im Departement Côtes d’Armor durch, nämlich in den Gemeinden Trébry und Lanfains.
“Die Erneuerung unserer Windparks verfolgt eine dreifache Zielsetzung. Erstens geht es darum, die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien an den windreichsten Standorten Frankreichs zu optimieren, die seinerzeit als erste Standorte für diese Technologie genutzt wurden. Zweitens wird dadurch eine möglichst wettbewerbsfähige Stromerzeugung möglich, da die Windkraft beachtliche Technologiesprünge hinter sich hat. Schließlich verleiht die Erneuerung der Anlagen den Gebieten, in denen sich die Parks befinden, sowie Kallista Energy über die nächsten 20 Jahre hinweg eine neue Perspektive“, erklärt Frédéric Roche, Vorstandsvorsitzender von Kallista Energy.
In der Gemeinde Trébry, etwa 30 Kilometer südöstlich von Saint-Brieuc gelegen, stehen seit 2005 sechs Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 9 MW. Die fünf Windenergieanlagen in Lanfains, 25 km südwestlich von Saint-Brieuc, liefern seit Anfang 2006 Strom (insgesamt 7,5 MW Leistung).
Beide Windparks werden 2021 erneuert. Die Windenergieanlagen werden durch effizientere Modelle ersetzt, mit denen nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die akustische Performance und das Management der Windenergieanlagen verbessert werden (windschwaches Anfahren, bessere Integration ins Stromnetz usw.).
Für die Erneuerungen der Windparks Trébry und Lanfains ist wie für einen neuen Windpark eine vollständige Genehmigung bei den staatlichen Behörden beantragt worden. Seit 2016 werden ökologische, landschaftliche und akustische Studien mit Unterstützung unabhängiger Experten durchgeführt.
Der neue Windpark Trébry wird mit der gleichen Anzahl Windenergieanlagen rund 30 % mehr Strom produzieren. In Lanfains soll der neue Windpark auf 6 Windenergieanlagen erweitert werden, um etwa 60 % mehr Strom als der aktuelle Windpark zu erzeugen. In beiden Fällen bleibt die Höhe der Windenergieanlagen unverändert (90 m). Der Rotor wächst von aktuell 64 m auf 70 m steigen. Lieferant der neuen Windenergieanlagen ist Enercon, einer der renommiertesten Hersteller von Windenergieanlagen weltweit. Insgesamt werden die beiden neuen Windparks mehr als 18.000 Menschen in der Bretagne mit lokalem und grünem Strom versorgen [4].
“Der Windpark Trébry war einer der ersten, der damals hier im Departement gebaut worden ist. Seinerzeit war das etwas ganz Besonderes, und die Baustelle hat dazu geführt, dass jede Menge Autos den Weg zu uns gefunden haben. Unsere Windenergieanlagen sind auf der Kammlinie des Mont Bel-Air installiert, der mit 339 Metern der höchste Punkt im Departement Côtes-d’Armor ist. Es war nur logisch, hier Windenergieanlagen aufzustellen, denn es ist ja doch immer windig. Der Windpark wirkt sich positiv auf das Image der Gemeinde aus. Er verdeutlicht unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Zur Zeit des Baus der Windenergieanlagen hat das Rathaus auch Sonnenkollektoren auf kommunalen Wohnhäusern installieren lassen, um noch mehr Strom lokal zu erzeugen. Als ich gehört habe, dass die neuen Anlagen 30 % mehr Strom produzieren würden, war ich von dem Repowering-Projekt überzeugt. Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien fortsetzen, um die Energieautonomie unserer Region weiter zu verbessern“, unterstreicht Daniel Commault, seit 2020 Bürgermeister von Trébry.
“Ich wohne 500 Meter vom Windpark entfernt und von meiner Veranda aus wache ich über die Windenergieanlagen! Windenergieanlagen sind heute genauso Teil unserer Landschaft wie jedes andere Gebäude. Wir haben sogar ein Windrad in die Kopfzeile des Gemeindeanzeigers gesetzt, um zu zeigen, dass wir stolz auf diesen Park sind. Ganz zu Beginn haben sich ein paar Leute vielleicht übermäßig um den Fernsehempfang oder um Lärm gesorgt. Mit der Zeit haben wir aber gesehen, dass alles sehr gut funktioniert und dass all die kleinen, mechanischen Probleme schnell gelöst wurden. Die Hauptsache ist, dass man einen direkten Ansprechpartner beim Windparkbetreiber hat. Und was die Erneuerung angeht, hatte ich kein Problem damit, vorausgesetzt die Windenergieanlagen würden in der Gemeinde bleiben. Der Windpark hat uns Steuereinnahmen gebracht, die es uns ermöglicht haben, bei mehreren Gemeindeprojekten “Butter bei die Fische“ zu geben, z. B. beim Bau einer Mehrzweckanlage und einer neuen Kläranlage sowie zur Restaurierung der Kirche usw.“, Gérard Mérot, seit 2008 Bürgermeister von Lanfains.
Um die Erneuerungsprojekte, die im Frühjahr 2021 beginnen werden, erfolgreich abzuschließen, wird Kallista Energy auf seine Erfahrungen mit dem Windpark Plouyé in der Bretagne zurückgreifen, wo eines der allerersten Projekte für den vollständigen Rückbau eines Windparks in Frankreich stattgefunden hat. [Mehr erfahren].
Kallista Energy hat sich dazu verpflichtet, die Fundamente der alten Windenergieanlagen vollständig zu beseitigen, um das Land in seinem ursprünglichen Zustand an die Bauern zurückzugeben. In ähnlicher Weise werden die Rotorblätter der ausgedienten Windenergieanlagen nicht vergraben, sondern in Zementwerken als fester Brennstoff aus dem Abfallrecycling verwertet. Da eine Windenergieanlage ihre Energieschulden im Zeitraum zwischen 6 Monaten und 1 Jahr [5] abbezahlt und alle ihre Komponenten recycelt oder wiederverwendet werden können, werden die neuen Windparks sehr schnell eine positive Umweltbilanz erzielen. [Mehr über das Engagement von Kallista Energy für die Umwelt erfahren].
Kallista Energy arbeitet derzeit an der Erneuerung von Windparks in anderen Regionen, um zur Steigerung der lokalen und grünen Stromerzeugung in Frankreich beizutragen.
[1] https://assets.rte-france.com/prod/public/2020-09/bilan_electrique_2018_bretagne.pdf
[2] https://assets.rte-france.com/prod/public/2020-09/bilan_electrique_2018_bretagne.pdf
3] Das Projekt SRADDET der Bretagne (Schéma Régional d’Aménagement, de développement durable et d’égalité des territoires – Regionalplan für die Planung, nachhaltige Entwicklung und Gleichstellung der Gebiete)
4] Ausgehend von 2.526 kWh pro Einwohner und Jahr, einschließlich Heizung, ohne Industrie – INSEE / RTE 2018.
[5] http://www.journal-eolien.org/tout-sur-l-eolien/lanalyse-de-cycle-de-vie-de-leolien/